Vollversammlung Ökumenischer Rat der Kirchen 2022 - Informationen und Ideen für unsere Landeskirche

Liebe Leserin und lieber Leser,

 

als Mitglied einer Gästedelegation der hannoverschen Landeskirche habe ich das Privileg zur Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen nach Karlsruhe fahren zu dürfen. Im Vorfeld wurden wir gebeten persönlich zu beschreiben, warum uns die Ökumene der Kirchen wichtig ist.

 

Bei mir beginnt diese Antwort mit einer persönlichen Erfahrung. Meine Frau und ich waren - zusammen mit unseren Kindern - viele Jahre als Pastoren in Sibirien.  Daneben war ich als Partnerschaftsreferent des ELM in verschiedenen anderen lutherischen Kirchen dieser Welt unterwegs. Dieses Leben mit Geschwistern in anderen Ländern, die mit uns Kirche Jesu Christi sind, hat mich beeindruckt und geprägt. Ich habe mir dabei oft zwei Fragen gestellt: Was ist sozusagen das „Lokalkolorit“ dieser jeweiligen Gemeinde und Kirche? Was bedeutet Kirche Jesu und wie sieht die immer notwendige konkrete Ausprägung im Hier und Jetzt aus? Und auch die Gegenfrage zu stellen: Was ist das, was identisch bleibt, ob unter arktischen Temperaturen in Sibirien oder im subtropischen Klima von Indien? Woran erkennen Menschen die Gemeinde Jesu wieder?

 

Was ich dabei gelernt habe: Es gibt viele Wege zum gemeinsamen Ziel. Siehe Foto unten: Nicht mein Weg oder meine Umstände sind das Maß aller Dinge. All das kann sich verändern, kann sich buchstäblich auf den Kopf stellen. Doch auch in einer neuen Situation lassen sich gute, verantwortungsvolle Wege finden. Etwas von diesem ökumenischen Reichtum möchte ich einfließen lassen in meine Arbeit an verschiedenen Stellen in der Landeskirche: Im Gustav-Adolf-Werk, der ACK in Uelzen und in der Schule. Die Partner immer wieder ins Gespräch zu bringen, ihre Erfahrungen zu Wort kommen zu lassen. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Erfahrungen der Diasporakirchen für uns beim bevorstehenden Umbau unserer Kirchenstrukturen in Deutschland eine große Hilfe sein können. In diesem Sinne freue ich mich etwas über den aktuellen Stand der Ökumene zu erfahren und hoffe zu erleben, wie uns „die Liebe Christi in den Konflikten dieser Welt bewegt, versöhnt und eint“.

Michael Fendler 
Vorsitzender der Hauptgruppe Hannover des GAW, Vorsitzender ACK Uelzen, Schulpastor
Michaelfendler@gmx.de